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So, 13:53 Uhr
24.11.2024
Neuer VIER PFOTEN Bericht zu Milliardenindustrie

Illegaler Welpenhandel in Europa und Deutschland

Illegal verkaufte Französische Bulldoggen aus Rumänien (Foto: © VIER PFOTEN) Illegal verkaufte Französische Bulldoggen aus Rumänien (Foto: © VIER PFOTEN)
Nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa ist die Nachfrage nach Hunden in den vergangenen Jahren rasant angestiegen. Der neue VIER PFOTEN Bericht zum illegalen Welpenhandel in Europa zeigt, dass jährlich fast sechs Millionen Hunde nötig wären, um die Nachfrage in der EU zu decken - fast eine Million davon in Deutschland...

Illegal verkaufte Französische Bulldoggen aus Rumänien (Foto: © VIER PFOTEN) Illegal verkaufte Französische Bulldoggen aus Rumänien (Foto: © VIER PFOTEN)


Dabei wird der Marktwert der EU-weiten Nachfrage auf mindestens 4,6 Milliarden Euro geschätzt. In den EU-Ländern kann die hohe Nachfrage nach Hunden nicht durch reguläre Züchter:innen gedeckt werden. Für alarmierende 79 Prozent der jährlich nachgefragten Hunde in der EU konnten laut VIER PFOTEN Analyse keine legalen oder verifizierbaren Quellen ermittelt werden. In Deutschland ist die Situation noch ernster: Hier ließ sich bei einem errechneten „Bedarf“ von mehr als 921.000 Hunden mit einem geschätzten Marktwert von etwa 1,2 Milliarden Euro1 bei 84 Prozent der Tiere keine eindeutige Herkunft verifizieren (770.000 Hunde).

Kriminelle Netzwerke profitieren von diesem Trend und erzielen hohe Gewinne durch die intensive Zucht beliebter Hunderassen. Oftmals werden viel zu junge Welpen unter grausamen Bedingungen regelrecht produzieren und illegal importiert, um anschließend über Onlineplattformen und Social Media verkauft zu werden. Tendenz: steigend. Das registrierte VIER PFOTEN Deutschland in seiner diesjährigen Halbjahresbilanz zum illegalen Welpenhandel im Vergleich mit dem Report zum Illegalen Welpenhandel 2023. Bis Ende Juni 2024 wurden 375 Hunde und somit 13 Hunde mehr als im Vorjahreszeitraum aus dem illegalen Welpenhandel beschlagnahmt. Seither wurden etwa 200 weitere beschlagnahmte Hunde registriert - der Report folgt Anfang 2025.

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Finanzielle Anreize und wenig Risiko für Kriminelle
In ihrem neuesten Bericht hat VIER PFOTEN Kleinanzeigenportale, die in Hinsicht auf Hundeinserate marktführend sind, in 21 EU-Mitgliedstaaten untersucht und festgestellt, dass im Durchschnitt in etwa vier von fünf Hundeanzeigen Welpen zum Verkauf stehen. Täglich werden über 2.000 neue Hundeanzeigen auf Webseiten in Ländern wie Frankreich, Deutschland und Italien hochgeladen; in Polen sind es täglich sogar mehr als 4.000. Die Analyse zeigt zudem Preisunterschiede von bis zu 1.300 Euro für Welpen. Während in Deutschland ein Welpe im Durchschnitt für 1.530 Euro zum Verkauf angeboten wird, kosten sie in Rumänien und Bulgarien z. B. nur 300 Euro.

Angesichts der möglichen hohen Gewinne, einer fehlenden deutschlandweiten Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hunde, fehlender Verifizierungstools auf den meisten Kleinanzeigenseiten und des geringen Risikos einer strafrechtlichen Verfolgung, sind die Anreize für den illegalen Welpenhandel groß. Mit einer verschärften EU-Verordnung zum Welpenhandel könnten die Abgeordneten des Europäischen Parlaments zur Lösung dieses Problems beitragen.

Strengere EU-Gesetze können den grausamen Handel stoppen
Obwohl die Europäische Kommission den illegalen Handel mit Heimtieren als organisierte Kriminalität einstuft, profitiert die Branche weiterhin von schwacher Gesetzgebung. VIER PFOTEN fordert die EU daher zu strengeren Maßnahmen auf. Dazu gehören eine verpflichtende Kennzeichnung und Registrierung aller Hunde und Katzen sowie Verifizierungssysteme für Kleinanzeigenseiten, die die Registrierung von Tieren auf die Inserierenden überprüfen, bevor Anzeigen geschaltet werden.

„Bei einer 4,6-Milliarden-Euro-Industrie ohne einheitliche Regulierungen für den gesamten EU-Raum ist es kein Wunder, dass der illegale Welpenhandel floriert. Dieser Handel schadet nicht nur den Tieren, sondern bringt auch nichtsahnende Käufer:innen mit potenziell kranken Hunden in Kontakt, die oft mit fehlenden oder gefälschten Impfdokumenten verkauft werden. Tragischerweise sterben einige dieser Hunde bereits kurz nach dem Kauf. Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments müssen jetzt handeln, um das Wohl von Mensch und Tier zu schützen“, sagt Julia Mundl, Campaigner bei VIER PFOTEN International.
Autor: red

Kommentare
Emerson
24.11.2024, 14.34 Uhr
Hunde
Viele kaufen sich Hunde haben aber eigentlich gar keine Zeit sich um die Tiere zu kümmern. Aber Hauptsache erstmal einen haben. Wenn sie dann mal sich erbarmen und den Hund ausführen scheißen die Hunde irgendwo hin und die wenigsten machen den Dreck weg. Wenn man dann was sagt bekommt man dann die richtige Antwort oder vielleicht auch noch mehr. Es braucht einen Hundeführerschein.
OkBoomer
25.11.2024, 06.34 Uhr
Illegalen Welpenhandel…
Wird es auch weiterhin geben, so lange es genug Menschen gibt, die darauf bestehen billige Welpen kaufen zu müssen, und Tieren im Tierheim keinerlei Chance auf einen schönen Lebensabend geben.
Man brauch doch nur in die Kleinanzeigen Webseiten schauen, sei es der „Marktplatz“ der NNZ oder eben „Kleinanzeigen“ … die Menschen vermehren die Tiere ohne Sinn und Verstand. Da sollte man zuerst ansetzen, dass nicht jeder X-Beliebige Tiere, in dem Fall Hunde, züchten darf um die schnelle Kohle zu machen.
Und Tiere, die nicht über eine eingetragene Organisation oder eingetragene Züchter ins Land gekommen sind, dürften die Länder gar nicht anmelden bzw. erlauben.

P.S. zu dem vorherigen Kommentar kann ich nur sagen, man bräuchte für viele Dinge einen Führerschein, nicht nur für Hunde…
Cassy
25.11.2024, 10.58 Uhr
Der Welpenhandel
Ja wenn Sie die Gesetzte etwas verschärfen würden, so wie es Vier Pfoten vorschlägt.
Dann kann man schon was verändern.
Aber leider geht es immer nur ums Geld,da viele daran verdienen.
Es geht nie ums Tierwohl ,oder das es den Menschen gut geht.
Geld und Macht spielen eine Rolle,da Gesete können doch oft sehr Schnell geändert werden wenn es ums Eingemachte geht.
Es muss mehr Druck von Außen geben ,Täglich muss man Leider auch immer wieder mit diesen Problemen konfrontieren.
Da es sonst in Vergessenheit geriet.
Es muss wie eine Schallplatte rauf und runter gehen.
Das es sich ins Gehirn einbringen tut.
So werden wir ja auch Täglich mit Medien über Dinge Täglich konfrontiert das wie es glauben.
Also Vier Pfoten haben nur da eine Chance wenn wir den Menschen begreiflich machen ,das dieses gestoppt werden sollte.
Auch ein Verbot auf bestimmte Zeit auszusprechen Hunde und Katzen zu Züchten um auch die Massen der Tiere einzudämmen.
Da viele Tiere im Tierheim sitzen ,die keiner haben will.
Alle Männlichen Tiere Sterilisiert werden müssten.
Um vielleicht mit dem Verbot 2026 -2030 Tiere wie Hunde,Katzen,Kaninchen, Meerschweinchen zu Züchten und Jungtiere verkauft.
Eine Strafe bekommen müsste.
Bei den Reptilien geht es doch auch bei Ebay Kleinanzeige da dürfen Sie nicht mehr Angebote werden.
Pe_rle
25.11.2024, 18.57 Uhr
Cassy
"Da viele Tiere im Tierheim sitzen ,die keiner haben will."
Ja leider sorgen die Tierschutzvereine, die auf der einen Seite gegen Zuchtwahnsinn sind,
auf der anderen Seite dafür das die Tierheime voll sind von Tieren aus Rumänien ,Ungarn und und und.
Es gibt hier schon genug Tierleid, da muß man nicht noch von sonst woher Tierelend ran schleppen.
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