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Do, 10:12 Uhr
05.06.2025
Deutschland:

Keine Verschnaufpause bei Großinsolvenzen

Die Insolvenzen in Deutschland steigen weiterhin. Durch die Zollspirale steigen Insolvenzen 2025 in der Bundesrepublik um voraussichtlich 11 % im Vergleich zum Vorjahr an (Prognose März 2025: +10 %) auf rund 24.400 Fälle. Auch im kommenden Jahr dürfte ein weiterer Anstieg folgen...

Insolvenz (Symbolbild) (Foto: Gerd Altmann auf Pixabay) Insolvenz (Symbolbild) (Foto: Gerd Altmann auf Pixabay)
Und zwar um 3 % auf dann 25.050 Fälle. Doch es sind nicht nur die Gesamtzahlen, die aktuell Sorgen bereiten, sondern auch die anhaltend hohen Zahlen an Großinsolvenzen[1], die bei den geschädigten Unternehmen besonders hohe Schäden anrichten.

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Im ersten Quartal belief sich die Zahl der großen Insolvenzen weltweit auf 122 Fälle – das ist mehr als eine große Pleite am Tag und eine Zunahme um 14 % beziehungsweise 15 Fälle im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Q1 2024: 107 Fälle). Im Epizentrum der großen Insolvenzen befand sich mit einen Zuwachs von 16 % auf 74 Fällen (Q1 2024: 64 Fälle) erneut Westeuropa. Das entspricht 61 % der gesamten großen Insolvenzen weltweit im ersten Quartal.

Deutschland verzeichnete 16 Fälle, das entspricht etwa 13 % der weltweiten Fallzahlen in den ersten drei Monaten. Damit setzt sich der Trend mit vielen Großinsolvenzen aus dem vergangenen Jahr fort: 2024 rutschten weltweit 469 Großunternehmen in die Pleite mit einem kumulierten Umsatz von 185 Mrd. EUR.

2025 keine Verschnaufpause nach Negativ-Rekord 2024 bei deutschen Großinsolvenzen
„Das vergangene Jahr markierte einen Negativ-Rekord bei den Großinsolvenzen in Deutschland“, sagt Milo Bogaerts, CEO von Allianz Trade in Deutschland, Österreich und der Schweiz. „Insgesamt gab es 87 Großinsolvenzen im Jar 2024 mit einem kumulierten Umsatz von 17,4 Mrd. EUR. Das ist ein Anstieg um 36 % bei den Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr (2023: 64 Fälle) und um 55 % beim Gesamtumsatz. Auch 2025 bringt keine Verschnaufpause.“

Im ersten Quartal 2025 gab es weiterhin viele große Pleiten in der Bundesrepublik: 16 große Firmen mussten in den ersten drei Monaten bereits Insolvenz anmelden. Das sind zwar drei weniger (-15 %) als im Vorjahreszeitraum (Q1 2024: 19 Fälle), aber doppelt so viele wie im gleichen Zeitraum 2023 (Q1 2023: 8 Fälle).

„Angesichts der trüben wirtschaftlichen Aussichten sowohl in Deutschland als auch beim Welthandel und den vielen Unsicherheiten durch das Zoll-Gewitter, gehen wir davon aus, dass wir auch 2025 von weiterhin vielen Großinsolvenzen und damit hohen Schäden aus. Bei deren Zulieferern reißen diese besonders große Löcher in die Kassen – mit möglichen Dominoeffekten auf die Lieferketten“, sagt Bogaerts.

Sorgenkinder: Kliniken, (textiler) Einzelhandel und Automobilbranche
Im ersten Quartal 2025 kamen gleich drei deutsche Kliniken in Schwierigkeiten sowie drei große Unternehmen im (textilen) Einzelhandel und je zwei Automobilzulieferer und Chemieunternehmen. Die kumulierten Umsätze der insolventen Großunternehmen im 1. Quartal – und damit in der Folge auch die Schäden für deren Lieferanten – beliefen sich auf insgesamt 2,2 Milliarden Euro, der durchschnittlichen Umsatz pro insolventem Unternehmen auf 135 Millionen Euro.

2024 gab es besonders gab es besonders viele große Insolvenzen im Baugewerbe (14) und im (textilen) Einzelhandel (13). Auch im Dienstleistungssektor (12) mussten viele große Unternehmen Insolvenz anmelden. Hier zählten ebenfalls Kliniken (6) zu den Sorgenkindern, aber auch Hotels (2) und Tourismus (2). Auch bei Haushaltsgeräten (10) sowie in der Metallindustrie (9) gab es im vergangenen Jahr viele große Pleiten.
Autor: psg

Kommentare
Bodo Bagger
05.06.2025, 15.19 Uhr
wie jetzt insbesondere die verstärkten Insolvenzen von Kliniken und
dem textilen Einzelhandel mit den US Zöllen und nicht etwa der fehlerhaften Krankenversicherungsstruktur oder weltweiten Druck durch Versandhändler zusammenhängen, bleibt ein Geheimnis der Ersteller der Studie.

Auch die Insolvenzen in der Autobranche sind demnach nicht etwa der Entwicklung hin zu mehr BEV oder fehlerhafter Flottenpolitik geschuldet, sondern liegen nur an Trumps Zollkrieg.

Wen will man da eigentlich verarschen?
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