Do, 10:33 Uhr
02.01.2025
Bürgergeld:
Sparpläne im Bundeshaushalt unrealistisch
2025 rechnet der Bund damit, über zwei Milliarden Euro beim Bürgergeld einzusparen – trotz steigender Arbeitslosigkeit und Nullrunde beim Regelsatz. Diese Einsparung ist jedoch mehr als fraglich...
Im Vergleich zum Jahr 2023 sollen im kommenden Jahr 2,5 Milliarden Euro beim Bürgergeld und den damit verbundenen Leistungen eingespart werden. Wie kommt diese Summe zustande?
Der Bund plant 25 Milliarden Euro für den Regelbedarf (3,1 Prozent weniger als 2023), 11 Milliarden Euro für die Bundesbeteiligung an den Kosten für Unterkunft und Heizung (5 Prozent weniger als 2023) und 3,7 Milliarden Euro für Leistungen der Eingliederung in Arbeit (2,6 Prozent weniger als 2023) ein. Auch für die Verwaltung will der Bund weniger ausgeben.
Die Verwaltungskosten der Grundsicherung für Arbeitsuchende sollen auf 5,3 Milliarden Euro sinken, ein Minus von 15,9 Prozent. Damit liegen die Kosten für 2025 bei insgesamt 45,3 Milliarden Euro, vier Prozent weniger als noch 2023, was circa 2,5 Milliarden Euro entspricht.
Einsparungen sind fraglich
Es ist jedoch mehr als fraglich, ob die Milliarden-Einsparungen gelingen. Zwar gibt es 2025 eine Nullrunde für Bürgergeldempfänger. Das heißt: Alleinstehende erhalten weiterhin 563 Euro monatlich, eine vierköpfige Familie zwischen 1783 Euro und 2011 Euro zzgl. Kosten für die Unterkunft und Heizung. Gleichzeitig wird die Zahl der Bürgergeldempfänger im kommenden Jahr voraussichtlich nicht sinken, weil die wirtschaftliche Lage schlecht ist und dies die Chancen mindert, vom Transferbezug in Arbeit zu kommen.
So gehen die jüngsten Konjunkturprognosen davon aus, dass die deutsche Wirtschaft im kommenden Jahr kaum wachsen wird – und das nach zwei Jahren Stagnation. Und die Krise ist auch auf dem Arbeitsmarkt angekommen: Schon seit Mitte 2022 steigt die Arbeitslosigkeit in Deutschland. Und das IW prognostiziert einen weiteren Anstieg für 2025.
Zahl der Bürgergeldempfänger wird 2025 nicht sinken
Potenziell könnten im nächsten Jahr mehr Menschen aus dem Arbeitslosengeld I in die Grundsicherung rutschen, weil Arbeitssuchende immer schwerer eine Beschäftigung finden, sagt IW-Expertin Stefanie Seele. Auch die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung wachse: Im Juni 2022 waren es 3,8 Millionen, bis Juni 2024 bereits vier Millionen.
Autor: psgIm Vergleich zum Jahr 2023 sollen im kommenden Jahr 2,5 Milliarden Euro beim Bürgergeld und den damit verbundenen Leistungen eingespart werden. Wie kommt diese Summe zustande?
Der Bund plant 25 Milliarden Euro für den Regelbedarf (3,1 Prozent weniger als 2023), 11 Milliarden Euro für die Bundesbeteiligung an den Kosten für Unterkunft und Heizung (5 Prozent weniger als 2023) und 3,7 Milliarden Euro für Leistungen der Eingliederung in Arbeit (2,6 Prozent weniger als 2023) ein. Auch für die Verwaltung will der Bund weniger ausgeben.
Die Verwaltungskosten der Grundsicherung für Arbeitsuchende sollen auf 5,3 Milliarden Euro sinken, ein Minus von 15,9 Prozent. Damit liegen die Kosten für 2025 bei insgesamt 45,3 Milliarden Euro, vier Prozent weniger als noch 2023, was circa 2,5 Milliarden Euro entspricht.
Einsparungen sind fraglich
Es ist jedoch mehr als fraglich, ob die Milliarden-Einsparungen gelingen. Zwar gibt es 2025 eine Nullrunde für Bürgergeldempfänger. Das heißt: Alleinstehende erhalten weiterhin 563 Euro monatlich, eine vierköpfige Familie zwischen 1783 Euro und 2011 Euro zzgl. Kosten für die Unterkunft und Heizung. Gleichzeitig wird die Zahl der Bürgergeldempfänger im kommenden Jahr voraussichtlich nicht sinken, weil die wirtschaftliche Lage schlecht ist und dies die Chancen mindert, vom Transferbezug in Arbeit zu kommen.
So gehen die jüngsten Konjunkturprognosen davon aus, dass die deutsche Wirtschaft im kommenden Jahr kaum wachsen wird – und das nach zwei Jahren Stagnation. Und die Krise ist auch auf dem Arbeitsmarkt angekommen: Schon seit Mitte 2022 steigt die Arbeitslosigkeit in Deutschland. Und das IW prognostiziert einen weiteren Anstieg für 2025.
Zahl der Bürgergeldempfänger wird 2025 nicht sinken
Potenziell könnten im nächsten Jahr mehr Menschen aus dem Arbeitslosengeld I in die Grundsicherung rutschen, weil Arbeitssuchende immer schwerer eine Beschäftigung finden, sagt IW-Expertin Stefanie Seele. Auch die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung wachse: Im Juni 2022 waren es 3,8 Millionen, bis Juni 2024 bereits vier Millionen.
Kommentare
Agricola
02.01.2025, 11.35 Uhr
Viele Wahlversprechen sind unlauter ... Wahre Gefahr für Demokratie
sehe ich auch, der Beitrag in nnz-online zeigt dies exemplarisch. Siehe M. Fratscher (also nicht eine bescheidene Ossi Meinung, die nicht zählt.).
Viele dieser Wahlversprechen sind also demnach unlauter, das ist die echte Gefahr für die Demokratie.
Das sollte verboten werden! Nicht Elon Musk ist die Gefahr!
Viele dieser Wahlversprechen sind also demnach unlauter, das ist die echte Gefahr für die Demokratie.
Das sollte verboten werden! Nicht Elon Musk ist die Gefahr!
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P.Burkhardt
02.01.2025, 15.15 Uhr
Naja... da gibt es noch ein paar weitere Faktoren,
die den Aufwand für das Bürgergeld beeinflussen: Bürgergeldempfänger gehen z.B. auch irgendwann in Rente, Geflüchtete bekommen endlich eine Arbeitserlaubnis und beginnen einen Job oder eine Ausbildung...usw, usf.
Eine Einschätzung, ob das Budget zu hoch oder zu niedrig angesetzt ist, ist ohne die Kenntnis der zugrunde liegenden Annahmen nicht seriös möglich. Aber hört sich natürlich erstmal schneidig an, wenn man ohne diese Kenntnisse der Regierung Blödheit vorwerfen kann.
Im Übrigen ist die Anzahl der besetzten Stellen im letzten Jahr gestiegen...
Eine Einschätzung, ob das Budget zu hoch oder zu niedrig angesetzt ist, ist ohne die Kenntnis der zugrunde liegenden Annahmen nicht seriös möglich. Aber hört sich natürlich erstmal schneidig an, wenn man ohne diese Kenntnisse der Regierung Blödheit vorwerfen kann.
Im Übrigen ist die Anzahl der besetzten Stellen im letzten Jahr gestiegen...
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tannhäuser
03.01.2025, 20.39 Uhr
Warten wir doch einfach mal ab!
Lehnen wir uns zurück und genießen die Show.
So ein nicht vorhersehbares Terrorereignis wie in Magdeburg stört eine Antirechtsterrorverhindenderungsministerin Nancy Faeser auf ihrer Ampelabschiedungstour komplett ungewarnt vor den Cordhosen-Reichsbürger-Staatswesenumsturzversuchlern?
So ein nicht vorhersehbares Terrorereignis wie in Magdeburg stört eine Antirechtsterrorverhindenderungsministerin Nancy Faeser auf ihrer Ampelabschiedungstour komplett ungewarnt vor den Cordhosen-Reichsbürger-Staatswesenumsturzversuchlern?
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Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
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