eic kyf msh nnz uhz tv nt
Fr, 08:57 Uhr
11.04.2025
Meine Meinung

Versprochen und gehalten?

Die Koalitionsverhandlungen sind beendet. Stellt sich nun die Frage: Was können wir von der künftigen Regierung erwarten?

Bundestag (Foto: PixelAnarchy auf Pixabay) Bundestag (Foto: PixelAnarchy auf Pixabay)
Da der Koalitionsvertrag stark von den Wahlversprechen der CDU abweicht, können wir nicht wirklich einen Politikwechsel erwarten. Es brodelt bereits an der Parteibasis und beim Wähler sowieso. Denn trotz desaströsem Wahlergebnis hatte sich der Juniorpartner in weiten Teilen der Verhandlungen durchsetzen können.

Das schlägt sich bedauerlicherweise auch in der Ministerverteilung nieder. Der versprochene Kurswechsel fällt somit voraussichtlich aus. Auch sind viele der Ankündigungen mit Vorsicht zu genießen. Denn trotz riesigem Schuldenpaket und Sondervermögen, steht laut Aussage des Herrn Klingbeil, alles unter Finanzierungsvorbehalt.
 
Anzeige symplr (4)
Die von Friedrich Merz versprochene Migrationswende findet nicht statt. Lediglich wachsweiche Formulierungen haben den Einzug in den Koalitionsvertrag geschafft. Kein Wort zur jährlichen Zuwanderungsobergrenze und dem Drittstaatenmodell. Zurückweisungen an den Grenzen gibt es nur mit Zustimmung der Nachbarländer. Diese werden uns sicher nicht den Gefallen tun und die Asylbewerber zurücknehmen. Sie werden auch weiterhin sämtliche Flüchtlinge zu uns durchwinken. Das Grundrecht auf Asyl bleibt laut Lars Klingbeil unangetastet.
In Sachen Wirtschaft sind viele Teile des Wahlprogramms der CDU ebenfalls nicht umgesetzt worden. So müsse beim Bürokratieabbau noch viel geprüft werden und die Abschaffung der Erbschaftsteuer auf Betriebsvermögen wird nicht erwähnt. Die Senkung der Einkommenssteuer 2027 und der Unternehmenssteuer ab 2028, um schrittweise jährlich 1 Prozent, sind viel zu spät terminiert. Klimaschutz und Wohnungsbau weisen einen Zielkonflikt auf, denn preiswert Bauen und Klimaziele einhalten ist die Quadratur des Kreises. Eine Energiewende zur Kernkraft, aufgrund des zu erwartenden viel höheren Strombedarfs, wird nicht erwähnt. Aber das Kiffen bleibt legal.
 
Die freie Meinungsäußerung ist bekanntlich laut Artikel 5 des Grundgesetzes, ohne Wenn und Aber und ganz ohne Wahrheitsvorbehalte garantiert. Sie sollte auch nicht vom Vorwand der Informationsmanipulation eingeschränkt werden. Nun heißt es im Koalitionsvertrag: „Die bewusste Verbreitung falscher Tatsachenbehauptungen ist durch die Meinungsfreiheit nicht gedeckt“.
 
Unsere neue Regierung möchte uns also vor Desinformationen schützen. Das ist natürlich aller Ehren wert. Kritisch ist nur, wer entscheidet was Falschbehauptungen sind und was nicht. Denn wenn der Staat künftig definieren darf, was als „bewusste Falschbehauptung“ gilt, könnte die Meinungsfreiheit zur Disposition stehen. Die politischen Eliten oder wer auch immer, könnten dann zwischen „wahren“ und „falschen“ Meinungen unterscheiden und ihre eigenen Narrative proklamieren. In unserer freiheitlichen Demokratie sollten das aber ausgeschlossen sein.
 
Die von den linken Parteien unterstützten NGO`s sollten bekanntlich unabhängig sein und darum ohne staatliche Förderung auskommen. Die CDU hatte am 24.02. 2025 eine „Kleine Anfrage“ mit 551 Punkten der geschäftsführenden Bundesregierung gestellt.
Es ist meines Erachtens nicht demokratiefördernd, wenn diese Anfrage "windelweich" beantwortet wird, stattdessen aber der CDU vorgeworfen wird, sie fördere dadurch das Narrativ des „tiefen Staates“ und unterstelle den linken Parteien, die politische Willensbildung unzulässig beeinflussen zu wollen.

Möglicherweise geschieht aber genau das tatsächlich und die Willensbildung wird beeinflusst. Oder warum redet aktuell niemand mehr über diese Anfrage? Auch sollte die Frage erlaubt sein: Wie werden die oben genannten Organisationen von der künftigen Regierung finanziert?
Achit Tölle
Autor: psg

Anmerkung der Redaktion:
Die im Forum dargestellten Äußerungen und Meinungen sind nicht unbedingt mit denen der Redaktion identisch. Für den Inhalt ist der Verfasser verantwortlich. Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzungen vor.
Kommentare
ArreeTim
11.04.2025, 09.27 Uhr
Und eh, alles unter Finanzierungsvorbehalt, ein SPD Wahlsieger als Finanzminister
Naja, was ist davon zu erwarten. Finanzierungsvorbehalte, ok. Hoffen auf Konjunktur? Galaktische Finanzschirme, nur die Rüstung ist Eines, Sicher. Die Kosten, besser Defizite, werden alsbald offenbar in Bund & Land, Sozial, Gesundheit und Migration. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Rüsten muss sich das Land wieder besser, obwohl es jetzt ja schon riesen Summen waren.
Die USA bleibt Sicherheitsgarant des Westens, alle anderen Begründungen waren reine Hysterie (nicht History!).
Unser Land, Deutschland ist alternativlos?
Kobold2
11.04.2025, 17.13 Uhr
Irgendwie
Muss ich schmunzeln, wenn man immer noch mit solchen Sätzen, wie "Eine Energiewende zur Kernkraft....." punkten möchte und es teilweise auch schafft.
Allein die Atomgeschichte Frankreichs die Verlusste des mittlerweile komplett verstaatlicht Konzerns EDF, sollten klar machen das hier die Allgemeinheit für diesen Wunschtraum aufkommen darf. Die Anzahl der Kraftwerke ist weltweit seit Jahren rückläufig, das was sich im Bau befindet, nähert sich z.T.einem BER Drama. Private Investoren lassen die Finger davon. Für den Müll und die anfallenden Kosten, ist ein Fass ohne Boden fast noch ein geschlossener Behälter. Aber es gibt noch Träumer vom billigen Strom, der es aus Kernkraft nie war und auch nicht werden wird.
Wie die alten Indianer schon sagten...
Wenn du merkst, dass du ein totes Pferd reitet, steig ab. Aber manch einer mehr das wohl noch nicht mal, wenn das Tier im Gras liegt.
Novize
11.04.2025, 18.13 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Gehört nicht zum Beitrag
P.Burkhardt
11.04.2025, 18.38 Uhr
Na, Herr Tölle...
...dass Ihnen das nicht passt:

„Die bewusste Verbreitung falscher Tatsachenbehauptungen ist durch die Meinungsfreiheit nicht gedeckt“.

ist ja irgendwie nachvollziehbar. Tatsächlich sollte das doch selbstverständlich sein, oder nicht ? Soll jeder einfach seine Mitmenschen wissentlich belügen dürfen ?

Und, dass Sie nicht verstanden haben, dass es bei Kompromissen immer zu Abweichungen von den angestrebten Maximalforderungen kommt... ist auch irgendwie klar.

Was genau wollten Sie eigentlich zum Ausdruck bringen ?
Alex Gösel
12.04.2025, 08.13 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Unsinn
Kommentar hinzufügen
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr (1)
Anzeige symplr (3)