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Do, 09:00 Uhr
03.10.2024
Tag der deutschen Einheit:

Wo der Osten besonders punktet

Abgehängter Osten? Das war mal! 34 Jahre nach der Wiedervereinigung haben die neuen Bundesländer sich als Wirtschaftsstandort etabliert – und den Westen in manchen Dingen übertrumpft. Fünf Dinge, in denen der Osten spitze ist...


34 Jahre Einheit – eigentlich ein Grund zum Feiern. Doch die Stimmung in den neuen Bundesländern war schon mal besser. Komplizierte Mehrheitsverhältnisse und Konflikte wie im thüringischen Landtag bestimmen die Schlagzeilen. Die Landtagswahlen haben gezeigt: Die Menschen im Osten sind unzufrieden mit der Lage – und sorgen sich um die Zukunft. Dabei gibt es auch Grund zum Optimismus.

In welchen Bereichen es im Osten besonders gut läuft:
  • Im Osten geht die Sonne auf: In den neuen Bundesländern wird heute schon ein Viertel der deutschen Solarenergie erzeugt. Bei der Windkraft sieht es sogar noch besser aus: Mitte 2024 stand mehr als jedes dritte aller 30.000 deutschen Onshore-Windkraftanlagen im Osten. Weil die Verfügbarkeit von grüner Energie immer wichtiger wird, ist das ein entscheidender Standortfaktor (IW-Studie: Breite Zustimmung zum Ausbau der Erneuerbaren – Widerstände im ländlichen Ostdeutschland).
  • Der Osten ist für ausländische Unternehmen attraktiv: In Thüringen und Sachsen sind die Investitionen in vergangenen zehn Jahren dank Ansiedlungen wie die des taiwanesischen Chiphersteller TSMC um 25 Prozent gestiegen. Große Ansiedelungen ziehen die ganze Wirtschaft mit, zeigt auch das Beispiel Tesla: Im Jahr der Eröffnung der Werkseröffnung stiegen die Unternehmensinvestitionen in Brandenburg um 85 Prozent zum Vorjahr– das BIP des Landes sogar um zwei Prozent.
  • Steigende Frauenerwerbsquoten sind ein entscheidender Faktor im Kampf gegen den Fachkräftemangel. Der Osten macht es vor: Dort sind zwischen 74 und 76 Prozent der Frauen erwerbstätig. Spitzenreiter unter den fünf ostdeutschen Bundesländern ist Sachsen mit 76,3 Prozent. Zum Vergleich: In NRW sind es 70 Prozent. Bundesweit betrachtet ist nur in Bayern die Frauenerwerbsquote noch höher.
  • Bei den Kitaplätzen schneidet Ostdeutschland besser ab: So besuchen im Osten 55,2 Prozent der unter Dreijährigen eine institutionelle Betreuung; in Westdeutschland sind es nur 33,9 Prozent.
  • Auch bei der Bildung ist der Osten spitze. Laut dem INSM-Bildungsmonitors hat Freistaat Sachsen etwa das derzeit beste Bildungssystem des Landes. Und auch die ostdeutschen Hochschulen sind besonders innovativ: Hochschulen in Sachsen und Thüringen melden gemessen an ihrer Größe im bundesweiten Vergleich die meisten Patente an. Auf je 1.000 Studenten kamen im Zeitraum von 2017 bis 2021 in Sachsen und Thüringen jeweils mehr als fünf Patentanmeldungen – im Bundesschnitt sind es gerade einmal zwei (IW-Studie: Patentanmeldungen der Hochschulen).
„34 Jahre nach dem Fall der Mauer zeigt sich: Der Aufbau Ost ist alles andere als gescheitert“, sagt IW-Ostexperte Klaus-Heiner Röhl. „Ostdeutschland etabliert sich vielmehr als vielversprechender Wirtschaftsstandort. Dennoch bleibt die Demografie eine Herausforderung.“ Daher brauche es – insbesondere in den ländlichen Regionen – angemessene Bildungsangebote, Offenheit für Zuwanderung, einen gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehr und schnelles Internet.
Autor: red

Kommentare
Marino50
03.10.2024, 09.24 Uhr
Wo der Osten "Spitze" ist...
Gut geschrieben. Nur zwei Punkte wurden vergessen.
- Niedriglohnbereich und
- Arbeitslosigkeit
Auch da sind wir Spitze.
Nur gut, dass die Sonne bei uns im Osten auf geht und nicht unter.
sputnik
03.10.2024, 10.01 Uhr
Wo der Osten punktet
Bei der Windkraft sieht es sogar noch besser aus: Mitte 2024 stand mehr als jedes dritte aller 30.000 deutschen Onshore-Windkraftanlagen im Osten. Das was hier so positiv herausgestellt wird, kann man aber auch anders sehen.
Ja, im Westen will man sich halt nicht so die Natur/Landschaft, Naturschutzgebiete, Wälder, mit solchen Vogel-Schräddern verschandeln lassen.
Auch dort, wo solche Windkraftanlagen auf kostbaren Ackerflächen usw. gebaut wurden geht uns allen was verloren. Bezeichnend ist auch, dass bei einer Erneuerung der bestehenden Anlage der alte Sockel im Erdreich gfar nicht wider verwendet wertden kann, auch aus statischen Gründen. Also wird das nächste Sück Erde/Boden daneben auch tiefgründig zuberoniert.
Kritiker86
03.10.2024, 10.22 Uhr
Echt...
Komischer Artikel. Geht Meilenweit an der Realität vorbei. Die Beispiele sind absolut bedeutungslos. Ich kann ihnen tausende andere Beispiele nennen, nicht hierher zu kommen!!! Und kann auch jeden Wessi nur raten Zuhause zu bleiben, und bloß nicht in die Ostdeutschen Länder zu kommen. Zuerst stürzt der Osten, dann wird der Westen hinterhergezogen.... Ist nur ne Frage der Zeit. Aber ist auch egal... Der Abwärtsstrudel hat angefangen. Die weiteren Jahre werden uns auf den Boden der Realität zurückbefördern. Auch wenn ihr es nicht glaubt. Noch Leben die Meisten in Luxus, das wird sich die nächsten Jahre dramatisch ändern für alle die hier leben, egal ob Ost oder West. Der Fachkräftemangel ist ein Witz. Es geht nur darum billige, Leibeigene Ausländer ins Land zu holen, die rund um die Uhr verfügbar sind. Der Sparzwang der Regierung tötet alles in diesen Land, deswegen muss meiner Meinung nach, eine komplett neue Regierung, mit komplett neuen Ausrichtungen ins Land. Nur so könnte man den Zerfall Deutschlands eventuell noch verhindern.
diskobolos
03.10.2024, 14.40 Uhr
Schwarzmalerei nützt niemandem
Ihre apokalyptischen Prognosen, Kritiker86, sind weit übertrieben. Offenbar ist da ihr Wunsch der Vater der Gedanken und es ist klar aus welcher politischen Ecke das kommt.

Sicher stehen vor D (und vielen anderen Ländern) gewaltige Aufgaben, z. B. die Sicherung der Sozialsysteme im Zeichen der demografischen Entwicklung, Wohnungsbau, Klima- und Umweltschutz, Verteidigung, Digitalisierung, Bildung, Pflege usw. Nichts davon ist einfach. Klar ist auch, dass in den letzten Jahrzehnten vieles versäumt wurde, was jetzt nach Reformen drängt.

Richtig ist aber, dass Pessimismus überhaupt nicht weiterhilft. Und eine Partei, deren Gesellschaftsbild aus der Vergangenheit stammt, hat schon gar nicht die richtigen Ideen. Wer einfache Lösungen für komplizierte Fragen verspricht, der lügt oder hat keine Ahnung.

Das ist aber überhaupt kein Ost-West-Thema. Für Leute aus Duisburg oder Gelsenkirchen sieht NDH gar nicht schlecht aus. Die Mehrheit der Kölner z. B. war noch nie in Leipzig oder Erfurt. Und das ist ganz gut so, sonst würden die hierher ziehen wollen.
grobschmied56
03.10.2024, 18.20 Uhr
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