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Lichtblick

Glauben vs. Wissen vs. Verstehen

Freitag, 13. Oktober 2017, 07:00 Uhr
Glauben ist nicht wissen! Glauben ist aber nicht nichts wissen! Zum Beispiel sagen wir manchmal: "Ich glaube, ich sollte nicht noch ein Stück Schokoladentorte essen." Dabei wissen wir ziemlich genau, dass drei Stücke Schokotorte an einem Nachmittag mindestens ein halbes Stück zu viel sind...


Oder ein ganz anderes Beispiel: Ein Gefängnisseelsorger fragt den Häftling: "Warum sind sie denn hier?" "Wegen meines Glaubens!" antwortet er. Der Pfarrer weiß nicht so recht, wie er das verstehen soll und reagiert fragend: "Das kann doch gar nicht sein!" Der Häftling bleibt dabei und sagt: "Doch, doch; ich habe geglaubt, dass die Alarmanlage kaputt ist!"

GLAUBEN vs. WISSEN

Wir wissen viel, was unserem Glauben als Basis dient, aber wir wissen und verstehen nicht alles. In diesem Jahr und besonders in diesem Monat, in dem ALLE einen Feiertag haben, wird es allerorten erzählt. So manches lässt sich nicht bis ins letzte Detail erklären und verstehen.

GLAUBEN vs. WISSEN vs. VERSTEHEN

Ich denke, Luther hat sich mit ähnlichen Grundlagen beschäftigt. Er glaubte an Gott, der vergeben will. Er wusste, dass er selbst auch ein Sünder war. Er wollte verstehen, wie er einen gnädigen Gott bekommen könnte. Bei allem Überlegen und Ringen hat er erkannt, dass er und wir vor Gott allein durch den Glauben gut sind. Unser Vertrauen in Christus bringt uns geschenkte und ohne Leistung erworbene Anerkennung. Von Gottes Anerkennung hängt unser Leben ab. Gott erkennt uns an, wenn wir seinem Sohn vertrauen.

Ohne Anerkennung kann im Alltag keiner gut leben. Wir sind im Leben darauf angewiesen, dass uns ab und an eben solche Anerkennung zuteil wird.

Der Unterschied zwischen Alltag und Glauben ist nur, dass im Alltag immer erledigte Aufgaben die Grundlage für Anerkennung sind. Im Glauben -so realisiert es Luther - sind es nicht seine guten Werke, sondern sein Vertrauen in Christus. Diese Erkenntnis hat - njcht nur für ihn - alles verändert! Sie hat sich ganz ohne Twitter, WhatsApp, Rundfunk, Fernsehen oder Zeitung herumgesprochen.

Es wurde persönlich weitererzählt, weil es die Menschen bewegt und betroffen hat. Sie könnten es nicht bis ins Letzte erklären, aber sie haben geglaubt. Glauben ist nicht wissen! Aber Glauben ist Mut! Es ist der Mut, auf etwas zu vertrauen, das nicht bis ins Detail zu erklären ist.
GLAUBEN ist VERTRAUEN
Pastorin Steffi Wiegleb

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Autor: red

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