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Sa, 15:47 Uhr
21.04.2018
Flucht aus dem Alltag in Harzer Baumhäuser

Abenteuer wie im Kindheitstraum

Nun werden Gäste auch im Harz – frei nach Goethe über allen Gipfeln ist Ruh’ – in Baumhäusern übernachten können. Bei Bad Harzburg gibt es seit kurzem Unterkünfte in luftiger Höhe. In Bayern, Österreich und Südtirol hat das Beherbungsgewerbe diese naturverbundene Logis schon erfolgreich eingeführt...

So sollen die Baumhäuser einmal aussehen (Foto: Sonnenhotels Deutschland GmbH & Co. KG) So sollen die Baumhäuser einmal aussehen (Foto: Sonnenhotels Deutschland GmbH & Co. KG)
Nordhäuser Strasse 1 lautet die Adresse des innovativen Hotels (Ettershaus). Im Wald etwas außerhalb des Kurortes ist die historische Siemens-Villa zu einer Nobelherberge umgebaut worden – umgeben von komfortabel ausgestatteten Schlafkabinen in luftiger Höhe. Angepriesen wird der Baumhaus-Urlaub als ein Abenteuer, das einen Kindheitstraum wahr werden lasse.

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Ein anderer Slogan lautet: Den Harz einmal anders erleben. Die Baumhäuser in zwei verschiedenen Formen stehen auf Stelzen oder hängen wie ein Adlerhorst in den Baumwipfeln. Das Modell Elvis thront auf Stützpfeilern, das Modell Octagon schmiegt sich an die Baumstämme.

Die Baumhäuser sind ausgestattet mit Sitzecke, Schlafsofa und Fernseher sowie einem Schlafraum mit Doppelbett. Dusche, Toilette und Heizung gehören eben-falls dazu. Einige haben auch eine Pantryküche und Terrasse. Bei Pauschalaufenthalten werden wahlweise Frühstück und Halbpension angeboten.

Zum Eingewöhnen vor dem Aufstieg über lange Treppen zur Schlafstätte hält Bad Harz-burg einen Baumwipfelpfad parat. Ferien im Baumhaus werden als Flucht vor dem Lärm der Welt immer beliebter. Sie versprechen eine maximale Einsamkeit und minimale Stressbelastung. Aus anderen Anlagen ist bekannt, dass prominente Gäste den „Entschleunigungseffekt“ besonders zu schätzen wissen. Zwar ist das „Verhältnis“ zwischen Mensch und Baumhaus noch nicht näher erforscht, doch die Individualität des „verschärften Naturerlebnisses“ ist für viele verlockend.

„Baumhäuser sind das diametrale Gegenteil von Hotel-Hochhäusern mit endlosen Fluren und überfüllten Frühstücks-Restaurants, in denen neuerdings auch die Selbstbedienungs-Kaffeemaschinen rattern“, erklärt ein Gastronom die überraschende Popularität. Aber es lauern auch Gefahren in den Gipfeln. „Wenn Paare viel Zeit miteinander verbringen, kann es zu Spannungen kommen.“

Die Idee zu Baumhäusern brachte ein Österreicher von einer Neuseeland-Reise mit. Er baute die ersten drei im Waldviertel an der böhmischen Grenze – mit Frühstück-Service. „Die Leute brauchen das als eine Alltagsflucht“, erklärte Franz Steiner. Auch der Bauer Johann Schopf östlich von Passau errichtete ein Baumhotel mit Baumkronenweg nach bürokratischen Hindernissen. Nun vermietet er sechs Holzhäuser in zwölf Meter Höhe und Drei-Sterne-Komfort. Statt der Treppen nutzen Kinder die langen Rutschbahnen. Unerschrockene nehmen an Gruselwanderungen durch den nächtlichen Wald teil. Die Eltern können in der Sauna des Gasthofes „Oachkatzl“ entspannen. Im Sommer sind die Baumhäuser lange im Voraus ausgebucht. Künftig auch im Harz?
Martin Roland
Autor: red

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