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Mi, 08:05 Uhr
06.09.2017
Trotz Flüchtlingskrise, Brexit, erstarkender Populismus­:

Deutsche blicken optimistischer in die Zukunft

Einigkeit und Zufriedenheit in Zeiten des Umbruchs – so lässt sich die Stimmungslage der Deutschen laut der aktuellen „eupinions“-Umfrage der Bertelsmann Stiftung zusammenfassen. Auffallend ist: Die Deutschen sind wesentlich positiver gestimmt als ihre europäischen Nachbarn und geben ihrem eigenen Land deutlich bessere Noten als der EU...


Außerdem gilt: Die politische Mitte ist in Deutschland so stark wie in keinem anderen der großen EU-Staaten. Die Umfrageergebnisse sind repräsentativ für die EU insgesamt sowie die sechs größten Mitgliedstaaten Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen, Spanien.

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Am deutlichsten wird die positive Grundstimmung der Bundesbürger bei der Frage nach dem Zustand des eigenen Landes und der Demokratie. In beiden Kategorien sind die Deutschen im EU-Vergleich Spitzenreiter in puncto Optimismus: 59 Prozent der Deutschen sind zufrieden mit der Entwicklung des eigenen Landes und 63 Prozent sind mit der deutschen Demokratie zufrieden. Die Zustimmung zur Entwicklung des eigenen Landes ist in Deutschland seit März 2017 sprunghaft angestiegen. Im Frühjahr waren nur 32 Prozent der Deutschen der Ansicht, dass sich das Land in die richtige Richtung entwickele, im Sommer waren es 59 Prozent. Die Italiener sind mit 13 Prozent am unzufriedensten mit ihrem Land. In Frankreich, wo mit Emmanuel Macron ein neuer Staatspräsident angetreten ist, sind die Pessimisten weiterhin in der Mehrheit, aber auch ihr Anteil ging deutlich zurück: Während im Frühjahr nur 12 Prozent der Franzosen angaben, ihr Land entwickele sich in die richtige Richtung, waren es im Sommer 2017 schon 36 Prozent.

Auch wirtschaftlich haben die Bundesbürger offenbar wenig zu beklagen: Für drei Viertel (77 Prozent) hat sich die wirtschaftliche Situation entweder verbessert (34 Prozent) oder ist gleich geblieben (43 Prozent). In Italien, in dieser Kategorie Schlusslicht, gibt mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) an, dass sich ihre wirtschaftliche Situation verschlechtert hat.

Grafik (Foto: Bertelsmann Stfitung) Grafik (Foto: Bertelsmann Stfitung)

Im Vergleich zu den großen EU-Staaten fällt auf, dass die politischen Einstellungen in Deutschland sehr gemäßigt und mehrheitlich in der Mitte angesiedelt sind. 80 Prozent der Deutschen verorten sich in der politischen Mitte, so viele wie in keinem anderen der sechs größten EU-Länder. Die Mehrheit davon (44 Prozent) stuft sich in Deutschland als Mitte-links ein. In Frankreich sind die politischen Ränder im EU-Vergleich am stärksten: Jeweils ein Viertel der Franzosen steht laut Eigenauskunft links (24 Prozent) oder rechts (25 Prozent) von der Mitte.

Gleichzeitig gilt in Deutschland wie in Frankreich und der EU allgemein: Wer unzufrieden ist, orientiert sich politisch nach rechts. Diejenigen, die sich in Deutschland selbst als rechts bezeichnen (7 Prozent), sind zu 63 Prozent unzufrieden mit dem Zustand der Demokratie in Deutschland und zu 65 Prozent unzufrieden mit der Demokratie in der EU. 77 Prozent von ihnen meinen, die EU entwickele sich in die falsche Richtung und nur jeder Zweite von denjenigen, die sich in Deutschland als rechts bezeichnen, würden in einem Referendum für den Verbleib ihres Landes in der EU stimmen.

In all diesen Kategorien unterscheiden sich damit diejenigen Deutschen, die sich selbst als politisch rechts bezeichnen, wesentlich von denjenigen, die sich selbst als Mitte-rechts, Mitte-links oder links bezeichnen. Damit ist in Deutschland derselbe Trend zu beobachten wie in anderen europäischen Ländern. Allerdings ist die Gruppe derjenigen, die sich in Deutschland als rechts bezeichnen, mit 7 Prozent immer noch sehr klein – im Vergleich etwa zu 25 Prozent in Frankreich.

Wer wissen wolle, warum im aktuellen Bundestagswahlkampf keine richtige politische Kontroverse aufkomme, der könne in den aktuellen „eupinions“-Zahlen Antworten finden, stellt „eupinions“-Projektleiterin Isabell Hoffmann fest: „Brexit, Trump und die dramatischen Wahlkämpfe in Frankreich, Österreich und den Niederlanden haben offenbar viele Deutsche tief beeindruckt und davon überzeugt, dass es Deutschland verhältnismäßig gut geht.“ Noch profitiere das Land von seiner breiten politischen Mitte und seinen guten Wirtschaftszahlen. Entscheidend werde sein, ob es der Alternative für Deutschland (AfD) nach dem wahrscheinlichen Einzug in den Bundestag gelinge, die politische Debatte nach dem Vorbild europäischer Schwesterparteien entlang von Reizthemen wie Asyl und Migration tiefgreifend zu polarisieren.

Die „eupinions“ sind das europäische Meinungsforschungsinstrument, das die Bertelsmann Stiftung zusammen mit Dalia Research entwickelt hat und regelmäßig die Bürger aller 28 EU-Mitgliedstaaten zu europäischen Themen befragt. Die letzte Befragung fand im Juli 2017 statt und ist mit einem Sample von 10.755 Befragten repräsentativ für die gesamte Europäische Union und die sechs größten Mitgliedstaaten Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien und Polen.
Autor: red

Kommentare
tannhäuser
06.09.2017, 08.22 Uhr
Wollt Ihr die totale Zufriedenheit?
Ja? Na dann...Bertelsmann fragt...irgendwelche Quoten-Bürger antworten (oder die Antwort wird Ihnen mundgerecht vorgekaut und auf den Teller gelegt) und schon weiss ein ganzes Volk, dass es zufrieden zu sein hat!

Danke Liz Mohn! Und jetzt muss schnell noch Muttis andere Busenfreundin Friede Springer mit einer Zufriedenheits-Sonderausgabe der Blöd am Wahltag die Briefkästen vollmüllen!
Daniel86
06.09.2017, 08.38 Uhr
Ja klar...
Glaub nie einer Statistik die du nicht selbst gefälscht hast...Prost
geloescht.otto
06.09.2017, 09.17 Uhr
Klasse
Was fragt Ihr denn für Leute in Deutschland???
Mich hat da noch keiner gefragt!
Naja Ihr fragt da sicher schon die Richtigen!!
Immer schön reden, wir hatten das schon mal 40 Jahre und was ist jetzt in dieser Beziehung anders????
Kritiker2010
06.09.2017, 09.31 Uhr
Na dann kann ich doch wieder Angie wählen.
Die Bertelsmann Stiftung stellt also fest, dass wir fast alle zufrieden sind, bis auf die paar Blöden ganz rechts in der Statistik. Die werden dann noch kurz seziert, um zu erklären, dass sie auf der falschen Seite stehen. Die linke Seite der bunten Balken bedarf hingegen keiner Erklärung.

Wer die Studien der Bertelsmann-Stiftung verfolgt, stellt vielleicht doch ganz schnell fest, dass diese kaum das Papier wert sind, auf dass sie gedruckt werden. Vielmehr handelt es sich wohl um ein subtiles Propagandainstrument.

Bin mir aber sicher, dass es genug Schnarchnasen gibt, die man im Sinne des Herdentriebes damit ködern kann.

Ich warte ja schon gespannt auf die Postwurfsendungen vor der Wahl: "Ihr Bürgermeister empfiehlt: Als guter Einwohner unserer Gemeinde wählen Sie die CDU, so wie ich!"

Sind die Vertreter der "Etablierten" eigentlich schon fertig mit ihren Kaffeeklatsch-Veranstaltungen in den zahlreichen Altersheimen? Denn für einen qualifizierten Regierungsauftrag braucht man ja auch die Stimmen der Dementen und Scheintoten.
h3631
06.09.2017, 09.43 Uhr
Falsche Überschrift
Es muss heißen:Einige Deutsche blicken optimistisch in die Zukunft............... .
Bertelsmann Stiftung? Wer ist da gefragt worden?

Es stehen ja Wahlen vor der Tür.
Statistik die nur einige glauben.
Ich Nicht!
Herr Taft
06.09.2017, 10.22 Uhr
Finde die Studie nicht abwegig.
Legt man die letzte Umfrage der nnz zugrunde, wonach 42% der abgegebenen 2014 stimmen von Afd-Anhängern/Protestwählern/Unzufriedenen kamen = 846 stimmen. Umgerechnet auf die etwa 26.000 wahlberechtigten in Nordhausen wären das unter 5%. Geht man davon aus, dass nicht jeder der unzufriedenen bei der nnz-abstimmung mitgemacht hat, obgleich der Anteil der unzufriedenen bei der Abstimmung tendenziell höher sein dürfte... Und die Jammerei in NH ja legendär ist... Kommt man irgendwo auf einen Anteil zwischen 5 und 10 Prozent. Von daher könnte man die Studie plausibel finden.
Natürlich kann man sie auch widerlegen.
Lublo
06.09.2017, 10.45 Uhr
Statistikumfragen - Manipulationen
So kann man auch Wahlen manipulieren in dem man solche angeblichen Statistiken auflegt!
h3631
06.09.2017, 11.43 Uhr
Spätzlevernichter
Nur eine Frage habe ich. Wieviel Bürger lesen die nnz?
2014 haben abgestimmt. Und der Rest der Wahlberechtigten?
Viele ältere haben kein Internet. Können aber wählen.
Ihre Rechnung geht nicht auf.
N. Baxter
06.09.2017, 12.19 Uhr
fundiert?
für alle die es etwas genauer wissen wollen:

"Schweigespirale nennt sich ein Teil der in den 1970er-Jahren von Elisabeth Noelle-Neumann formulierten Theorie der öffentlichen Meinung. Demnach hängt die Bereitschaft vieler Menschen, sich öffentlich zu ihrer Meinung zu bekennen, von der Einschätzung des Meinungsklimas ab. Widerspricht die eigene Meinung der als vorherrschend betrachteten Meinung, so gibt es Hemmungen, sie zu äußern, und zwar umso stärker, je ausgeprägter der Gegensatz wird. Daher der Begriff der Spirale. Die Massenmedien, vor allem das Fernsehen, können erheblichen Einfluss auf die Rezipienten und damit auf die öffentliche Meinung ausüben, indem sie dem Einzelnen gegenüber eine bestimmte Meinung als angebliche Mehrheitsmeinung präsentieren und ihn so unter Druck setzen, sich nicht andersartig zu äußern. Damit steht die Schweigespirale für eine erneute Hinwendung der Medienwirkungsforschung zur „vierten Gewalt“, einer Hypothese der „mächtigen Medien“." [Wiki]
Herr Taft
06.09.2017, 12.34 Uhr
H3631... Natürlich...
... Ist mir bewusst, das muss ja hinken, geht gar nicht anders. Es ist doch auch nur der Versuch der Plausibilisierung. Das das nicht passen muss, ist klar.
Frank1966
06.09.2017, 12.54 Uhr
Rechengenie Spätzlevernichter!
Sie wollen etwas umrechnen und erhöhen dabei nur einen Wert? Dann nehmen Sie doch gleich alle Wahlberechtigten und Ihr Ergebnis macht Sie glücklich. Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt! Einfach nur traurig Ihre Mathematik. Sind Sie bei Bertelsmann beschäftigt?
Vogelfänger
06.09.2017, 13.12 Uhr
Natürlich ist die Studie repräsentativ
und spiegelt die aktuelle Situation im Land wieder. Was denn sonst? Der Fehler liegt in der Wahrnehmung derer, die hier den ganzen Tag ihre Opferrolle pflegen und überdimensional ins Netz stellen. Beschäftigungslosigkeit führt zweifelsfrei zu Frust und Langeweile. Im Ergebnis werden soziale Netzwerke oder Kommentarfunktionen für diese Leute zu einer Art "Ersatzbeschäftigung".

Auch in diesem Kommentarfaden finden sich wieder dieselben Kommentatoren, die überall rote und schwarze Männchen sehen. Man kann sie allerdings auch hier an den Fingern zweier Hände abzählen. Die große zufriedene Mehrheit schweigt.
h3631
06.09.2017, 14.00 Uhr
Fall für HNO
Liesbeth, Sie hören bestimmt nur auf einem Ohr.
N. Baxter
06.09.2017, 14.57 Uhr
Frauenqoute
Liesbeth, die Schwester von janko, cartman oder nussbaum???
-"Beschäftigungslosigkeit [...] Frust und Langeweile",
- "Ersatzbeschäftigung" ,
- "Die große [...] Mehrheit schweigt" -> Warum, lesen sie meinen vorherigen Kommentar, dann wissen Sie warum!!!

Was machen Sie dann eigentlich hier im Forum? Erarbeiten Sie lieber meine SV-Beiträge (zz)
Bleistift und Lineal
06.09.2017, 15.39 Uhr
Nur weil hier auf der nnz...
...die chronischenen Dauernörgler und prinzipiell besorgten Bürger eine Anlaufstelle gefunden haben heißt das nicht, dass die AfD auch im realen, bundesweiten Durchschnitt auf 42% kommt wie hier in der nnz-Umfrage. Man ist ja hier weitestgehend unter sich.

Dass die AfD diesen Traumwert nicht auch bundesweit erreicht, lässt eben jene Kommentatoren dann schon wieder eine Verschwörung wittern - nein, sicher WISSEN.

Wer sich darauf einlassen und nachdenken will, findet Spätzle's Kommentar durchaus nachvollziehbar, aber da hakt es eben am Wollen.
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