eic kyf msh nnz uhz tv nt
Mi, 10:11 Uhr
18.01.2017
Riester-Sparpläne vor Rentenphase:

Anbieterwechsel nur noch selten möglich

Mit dem angesparten Riester-Kapital von einem Anbieter zum anderen wechseln? Das ist gesetzlich erlaubt. Für Besitzer von Riester-Sparplänen tun sich jedoch seit Kurzem Hürden auf. Die Verbraucherzentrale Hamburg sieht politischen Handlungsbedarf...


Riestern mit Bank- oder Fondssparplänen gilt als günstige Alternative zu teuren Riester-Rentenversicherungen. Doch auch bei diesen Sparplänen sind Versicherungen beteiligt, damit Verbraucher im Alter eine lebenslange Rente erhalten. Ob der Sparplan mit einem günstigen oder teuren Versicherungsschutz verknüpft ist, hängt vom Anbieter ab.

Anzeige symplr
Wem die Kosten zu hoch waren, der konnte bislang noch kurz vor Beginn der Rentenphase zu einem günstigeren Versicherer wechseln: "Theoretisch besteht diese Möglichkeit noch immer", erläutert Doris Kappes von der Verbraucherzentrale Hamburg. "In der Beratung merken wir allerdings seit Kurzem, dass Verbraucher große Probleme haben, von diesem Recht Gebrauch zu machen."

Viele Versicherer wie etwa die Allianz, Cosmos Direkt, die Hannoversche Leben oder Signal Iduna weigerten sich demnach, wechselwillige Riester-Sparer kurz vor Beginn der Rentenphase aufzunehmen. "In Zeiten niedriger Zinsen ist dies für viele Unternehmen offenbar kein lukratives Geschäft mehr", sagt Kappes. Widerstand sei hier für Verbraucher zwecklos. "Die Versicherer können sich auf die Vertragsfreiheit berufen und selbst entscheiden, wen sie als Kunden übernehmen wollen und wen nicht. Wer wechseln will, sollte deshalb parallel bei unterschiedlichen Versicherern anfragen", rät Kappes. "Dies erhöht die Chance, doch noch rechtzeitig vor Rentenbeginn einen günstigeren Anbieter zu finden."

Verbraucher erfahren bei Abschluss eines Sparplans meist nicht, wie viel die dazugehörige Versicherung später einmal kosten wird. "Viele Banken und Sparkassen geben nur sehr schwammige oder gar keine Informationen zu den Kosten in der Rentenphase preis", weiß Kappes. Verbraucher erführen meist erst kurz vor Rentenbeginn, wie viel sie zu zahlen hätten. "Das ist ärgerlich, denn das gleiche Kapital bringt je nach Versicherer dann mal mehr und mal weniger Rente", so die Verbraucherschützerin. Für Riester-Sparer summierten sich die Unterschiede im Laufe der Jahre oft zu erheblichen Beträgen.

Insgesamt sei das Riestern mit Bank- oder Fondssparplänen für Verbraucher in aller Regel zwar noch immer günstiger als der Abschluss einer teuren Riester-Rentenversicherung, resümiert Michael Knobloch, Vorstand der Verbraucherzentrale Hamburg. "Klar ist aber auch: Je schwieriger der Anbieterwechsel ist, desto wichtiger ist Kostentransparenz bei Vertragsschluss." Hier sieht die Verbraucherzentrale Hamburg politischen Handlungsbedarf: "Die Anbieter von Riester-Bank- und Fondssparplänen müssen dazu verpflichtet werden, die Kosten bei Vertragsschluss verbindlich zu benennen. Nur so kann der Verbraucher eine informierte Entscheidung treffen."
Autor: nnz

Kommentare

Bisher gibt es keine Kommentare.

Kommentare sind zu diesem Artikel nicht möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr